Ostsee, Start- und Zielhafen: Laboe
Ausbildungsinhalt dieser Törns ist die Vermittlung der Grundkenntnisse des Yachtsegelns, insbesondere: Manöver unter Segel und Motor, Navigation, Seemannschaft, Sicherheitstraining und auf mehrheitlichen Wunsch eine Nachtfahrt. Unsere Schüler fahren nach Möglichkeit vom ersten Ablegen bis zum letzten Anlegen alle Manöver selbst, wodurch ein hoher Ausbildungsstand erreicht wird. Bei entsprechenden Voraussetzungen kann am Ende des Törns die Praxisprüfung für den “Sportküstenschifferschein” (SKS) des Deutschen Segler-Verbandes (DSV) abgelegt werden, oder alternativ die Prüfung für den “Segelschein-Yacht” des Verbands Deutscher Sportbootschulen (VDS).
- Diese Törns sind auch geeignet, um für eine spätere SKS- oder SSS-Prüfung zu trainieren und dabei Erfahrung und Seemeilen zu sammeln.
- Auch Gäste ohne Prüfungsambitionen, sind an Bord herzlich willkommen. Segelerfahrung ist nicht erforderlich, wohl aber eine Beteiligung an der täglichen Bordroutine.
Sportküstenschifferschein (SKS)
Am Freitag ist eine praktische Prüfung für den Sportküstenschifferschein (SKS) nach vorheriger Anmeldung beim jeweils zuständigen Prüfungsausschuss möglich. Für den SKS sind 300 Seemeilen Praxisnachweis erforderlich. Bitte beachten Sie, dass bei einem einwöchigen Törn neben der Ausbildung in der Regel “nur” 150 Seemeilen zurückgelegt werden. Die Priorität bei diesen Törns ist eine qualifizierte und fundierte Ausbildung und nicht das “Abspulen von Seemeilen”. Um nach nur einer Woche die praktische Prüfung für SKS ablegen zu können, müssen Sie demnach über entsprechende Segelerfahrung verfügen, die durch eine Seemeilenbestätigung nachzuweisen ist. Obwohl der Sportbootführerschein-Binnen unter Segel nicht mehr Zulassungsvoraussetzung für die SKS-Prüfung ist, müssen wir für Teilnehmer an der Prüfung praktische und theoretische Kenntnisse voraussetzen. Als “Segel-Einsteiger” empfehlen wir Ihnen, zumindest einen praktischen Segelgrundkurs zu belegen oder gleich den Binnenschein unter Segeln zu absolvieren.
Wir empfehlen Ihnen, sofern es Ihr Terminplan erlaubt, einen Zweiwochentörn zu buchen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es bleibt viel mehr Zeit für Manövertraining und für ausgiebige Landgänge zwischendurch. Wir legen die geforderten 300 Seemeilen zurück und Sie können am Törnende mit der Praxisprüfung abschließen. Die Route lässt sich attraktiver gestalten und Sie lernen auch interessante Häfen und Buchten kennen, die etwas weiter vom Prüfungsort entfernt liegen.
Prüfungsanforderungen:
- Rettungsmanöver unter Segel
- Rettungsmanöver mit Maschinenunterstützung
- Rettungsmanöver mit Antriebsmaschine
- Ablegen mit Antriebsmaschine
- Anlegen mit Antriebsmaschine
- Wenden oder Halsen/Q-Wende
- Beidrehen/Beiliegen
Zunächst müssen die o.g. Pflichtmanöver bestanden werden (max. 2 Versuche), danach wird eine Auswahl aus weiteren Aufgaben verlangt: Sicherheitseinweisung, Notrolle, Lifebelt, Leinenführung beim An-/Ablegen,Segel setzen/bergen, Reffen, Aufschießer, Drehen und/oder Aufstoppen auf engstem Raum unter Motor, Ankern, Bestimmung von Schiffsort und Kurs, GPS, Arbeiten mit Kompass, Wetterinstrumente, Wetterlage zum Zeitpunkt der Prüfung.
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Wir bieten zwei Törn-Varianten an:
- Zweiwöchige Törns, bei denen die geforderten 300 Seemeilen zurückgelegt werden (maximal 6 Teilnehmer). Es besteht die Möglichkeit, zwei aufeinanderfolgende Einzelwochen-Törns mit 10% Nachlass zu buchen.
- Einwöchige Törns, maximal 6 Teilnehmer, mind. 150 Seemeilen.
Zulassungsvoraussetzung:
- Mindestalter 16 Jahre
- Sportbootführerschein-See
- 300 sm Erfahrungsnachweis auf Yachten im Küstenbereich
Prüfungsgebühren:
- Siehe Gebührenrechner des DSV-Prüfungsausschuss
Segelschein Yacht
Die Ausbildung zum Segelschein Yacht wurde vom VDS (Verband Deutscher Sportbootschulen e. V.) zur Saison 2015 neu konzipiert. Die Ausbildung ist modular aufgebaut und legt den Fokus auf das flexible, sichere Handeln des Seglers an Bord und den seemännisch richtigen Umgang mit der Yacht. Der Segler soll nach dem Kurs in der Lage sein, gut zu beurteilen, ob seine Segel richtig und effektiv eingestellt sind. Dieser Segeltrimm ist für einen guten Segler unverzichtbar. Am Ende des Törns findet auf Wunsch an Bord der HANNES die Theorie und Praxisprüfung für den Segelschein Yacht statt. Mit diesem Segelschein kann in Verbindung mit dem amtlichen Sportbootführerschein-See (Küstengewässer), bzw. mit dem amtlichen Sportbootführerschein-Binnen (Binnengewässer) eine Yacht gechartert werden (Ausnahme: Bodensee und Berliner Gewässer).
Prüfungsanforderungen:
Wenn Sie bereits über Segelkenntnisse verfügen (auf dem Niveau des “Sportbootführerschein-Binnen unter Segel”, oder des “VDS-Segelschein-Jolle” und vielleicht auch schon bei dem einen oder anderen Törn mitgesegelt sind), können Sie am Freitag an der Prüfung teilnehmen. Die Anmeldung dazu kann kurzfristig ohne Voranmeldung (auch noch spontan während des Törns) unbürokratisch erfolgen. Es sind lediglich ein Passbild und die Prüfungsgebühr mitzubringen. Die Prüfungsabnahme in Theorie und erfolgt durch uns, mit lizenzierten VDS-Prüfern, auf Basis der Ausbildungs- und Prüfungsordnung sowie der Durchführungsrichtlinie des VDS.
Theorieprüfung:
15 Fragen, Multiple-Choice (Seemannschaft, Segeltheorie, Verkehrsvorschriften, Wetterkunde).
Praxisprüfung:
Pflichtmanöver: MOB unter Segel, Knoten.
Zusatzmanöver (mindestens 5): Bootsbedienung und Bootsführung, Segelkommandos, Segelsetzen und Segelbergen, An- und Ablegen, Abfallen und Anluven, Wenden und Halsen, Schiften auf Vorwindkurs, Kreuzen, Segeln an der Windkante, Segeltrimm, an die Boje gehen, Ankern, Reffen.
Zulassungsvoraussetzung:
– Mindestalter 14 Jahre
– VDS-Segel-Grundschein, oder vergleichbare Kenntnisse, siehe: Greubel Yachtsport
(Bei Bewerbern ohne gültigen VDS-Grundschein wird zusätzlich das Theorie-Basiswissen schriftlich geprüft.)
Prüfungsgebühren:
Gesamtprüfung (Theorie und Praxis): € 50,00
Lehrbuch (inkl. Fragenkatalog): € 29,90
Revier
Die Ausgangsstation für unsere ein- oder zweiwöchigen Törns ist die Marina Baltic Bay in Laboe. Von hier aus sind viele interessante Seegebiete erreichbar, z.B.: Fehmarn, Rügen, dänische Südsee, Fünen, Seeland, Lolland, Falster, Bornholm, schwedische Schärenküste.
Die Ostsee bietet hinsichtlich Navigation und Lichterführung sicher mehr Reiz als das Mittelmeer. Wer hat dort schon einmal ein Richtfeuer oder die Lichter, bzw. Tagsichtzeichen eines manövrierbehinderten Fahrzeugs gesehen? Als Übungsrevier für die Prüfung oder für ein Skippertraining ist die Kieler Förde hervorragend geeignet. Sie bietet fast immer genügend Wind und auf Grund ihrer geographischen Lage kaum Welle. Der wegen der Zufahrt zum NOK rege Schiffsverkehr und die vielen Seezeichen lassen theoretisch erlerntes Wissen schnell in die Praxis umsetzen. Nicht zuletzt bietet die „Fischküche“ in Laboe einen schönen kulinarischen Rahmen, um die bestandene Prüfung zu feiern!!
Unser erfahrener Skipper stellt eine Route zusammen, die optimal auf die Dauer des Törns, auf die Wetterverhältnisse und auf die Bedürfnisse der Crew abgestimmt ist. Da die Entfernungen zwischen den einzelnen Häfen oder Ankerbuchten nicht sehr groß sind, besteht reichlich Auswahl zwischen langen Schlägen oder auch kurzen Trips, zwischen ruhigen Ankerplätzen oder lebendigen Häfen und Marinas mit Gelegenheit zu einem Abendbummel.
Je nach Wind und Wetterlage führen uns die Törns Richtung Eckernförde nach Maasholm oder Kappeln an der Schlei. Es ist jedes Mal ein Erlebnis der besonderen Art, wenn man, von der offenen Ostsee kommend, Schleimünde passiert und plötzlich wie auf einem Binnensee zwischen Wiesen und Wäldern dahinsegelt! Von hier aus kann man weiter Richtung Norden fahren, wo sich in der Flensburger Förde die Geltinger Bucht oder das dänische Städtchen Sonderborg als Ziel anbieten.
Alternativ führt der Weg direkt in die dänische Südsee. Sie ist mit ihren zahlreichen Inseln, Buchten und Belten der Anziehungspunkt der Segler in der westlichen Ostsee schlechthin.
Unsere Törns Richtung Osten führen uns nach Heiligenhafen und Fehmarn. Hat man den Fehmarnsund passiert, kann man bei den vorherrschenden westlichen Winden, unter Land bei wenig Welle, gut in die Lübecker Bucht segeln, wo Travemünde einen interessanten Aufenthalt garantiert. Hier liegt die „Passat“, ein echter Flying P-Liner der Reederei Laeisz, als Museumsschiff vertäut. Der Windjammer, der vor knapp 100 Jahren noch Salpeter und Guano aus Chile um Kap Hoorn beförderte, ist das Schwesterschiff der legendären „Pamir“.
Wetter
Zu Unrecht wird die Ostsee landläufig als kaltes, stürmisches und regnerisches Seegebiet eingeschätzt. Dabei ist die Ostsee eine der gewitter- und regenärmsten Regionen Deutschlands mit guten Windverhältnissen und vielen Sonnenstunden. Im Sommerhalbjahr liegt die mittlere Windstärke bei 3 Beaufort mit nur 6 bis 9 Flautentagen. Die Sturmhäufigkeit liegt unter 1 Prozent. Bei den vorherrschenden Westwinden gibt es nur geringe Wellenhöhen, da Schleswig-Holstein dazwischen liegt und der Seegang hier nur eine geringe Anlaufstrecke hat. Die westliche Ostsee hat das ganze Jahr überwiegend gute oder sehr gute Sicht. Nebel tritt höchstens zwischen Januar und März auf und auch im Spätherbst ist Nebel eher selten.
Anreise
Start- und Zielhafen unserer Ostseetörns ist in der Regel die Marina Baltic Bay in Laboe, in der Kieler Bucht. Die Anreise kann mit dem eigenen PKW, per Mietwagen oder mit der Bahn erfolgen. Die Organisation von Fahrgemeinschaften übernehmen wir gerne. Laboe wird von mehreren Buslinien erschlossen und in den Sommermonaten mehrmals täglich von den Schiffen der Fördeschifffahrt aus Kiel angelaufen, die die direkte Verbindung von Kiel nach Laboe darstellen. Die Bushaltestelle liegt direkt am Hafenparkplatz. Bei der Anreise mit dem eigenen PKW besteht die Möglichkeit, gegen eine geringe Gebühr im Gelände des Yachthafens zu parken.
Der Eincheck auf der Yacht erfolgt am Samstag frühestens ab 16.00 Uhr. Auscheck am Ende des Törns ist am Samstag spätestens um 10.00 Uhr. Da in der Regel erst am Sonntag Vormittag abgelegt wird, können Sie am Samstag auch später einchecken. Die Ankunft im Zielhafens ist für Freitagabend geplant, so dass eine Rückreise auch schon in der Nacht zum Samstag möglich wäre.
Anreise mit dem Auto:
Laboe ist von Kiel aus direkt durch die B 502 überregional erreichbar.
Anreise mit Bahn, Bus oder Fähre:
Ab Kiel-Hbf. Bus-Linie 100, Richtung Laboe bis Endhaltestelle “Laboe Stadthafen”, Fahrzeit: ca. 45 Minuten.
Fahrplan der Linie 100 und 102
Es gibt auch eine Fährverbindung von der Kieler Bahnhofsbrücke nach Laboe.
Fahrplan der Fähre von Kiel nach Laboe
Der Eincheck auf der Yacht erfolgt am Samstag frühestens ab 16.00 Uhr. Auscheck am Ende des Törns ist am Samstag spätestens um 10.00 Uhr. Da in der Regel erst am Sonntag Vormittag abgelegt wird, können Sie am Samstag auch später einchecken. Die Ankunft im Zielhafens ist für Freitagabend geplant, so dass eine Rückreise auch schon in der Nacht zum Samstag möglich wäre.